Coronavirus in Sachsen, Deutschland und der Welt – das Wichtigste in Kürze:
Freitag, 13.54 Uhr: Ausstellung über die Krisenkommunikation in der Pandemie
Wo muss ich Maske tragen, wo nicht? Wie sicher ist die Impfung? Wie lange dauert der Lockdown noch? In der Corona-Pandemie erwartete die Öffentlichkeit von Behörden, Regierungen und Gesundheitsinstitutionen verbindliche Informationen zur aktuellen Lage. Wie die Kommunikation lief, beleuchtet die Ausstellung “#Krisenalltag – Kommunikation in der Pandemie”, die ab diesem Freitag (14.7.) im Berliner Museum für Kommunikation zu sehen ist. Die Ausstellung geht bis 15. Oktober.
Besucherinnen und Besucher können sich auf eine interaktive Zeitreise durch die Kommunikation während der Corona-Pandemie begeben. Durch multimediale Elemente soll die Kommunikation greifbar gemacht werden und zum Nachdenken eigener Erlebnisse anregen.
Die Ausstellung zeigt die ersten Ergebnisse des Forschungsprojekts “Optimierung der Risiko- und Krisenkommunikation von Regierungen, Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung” (MIRKKOMM), das vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR) koordiniert wird.
“Bei diesem Forschungsprojekt interessiert uns, wie gut Menschen in Krisenzeiten durch die Informationen von Wissenschaft, Behörden und Medien erreicht werden”, teilte BFR-Präsident Andreas Hensel vorab mit. Ziel des Projekts ist es den Angaben zufolge, die Kommunikation von Behörden und Organisationen der Gesundheitssicherung für zukünftige Krisen zu verbessern.
19.03 Uhr: Wegen Corona: EU-Parlament will mehr Unabhängigkeit bei Medikamenten
Das EU-Parlament will als Folge aus der Corona-Pandemie mehr Unabhängigkeit Europas bei der Versorgung mit Medikamenten. Zu den wichtigsten Vorschlägen eines am Mittwoch vom EU-Parlament in Straßburg angenommenen Berichts zähle etwa, “die strategische Autonomie der EU im Bereich Arzneimittel zu stärken und die Vergabe von Aufträgen durch die EU transparenter zu machen”, teilte das EU-Parlament mit. Man solle zudem stärker in Strategien investieren, um beispielsweise Long-Covid besser bekämpfen zu können. Während der Corona-Pandemie hatte die EU-Kommission den Kauf von Impfstoffen gegen Corona für die EU-Länder koordiniert.
Die EU müsse einen genauen Blick auf ihre Rolle bei der weltweiten Reaktion auf die Pandemie werfen und mehr denn je auf internationale Zusammenarbeit und Solidarität setzen, sagte Kathleen Van Brempt, die Vorsitzende des Sonderausschusses, der den Bericht ausgearbeitet hatte. “Nun ist es an der Kommission, unsere Empfehlungen aufzugreifen und Vorschläge für eine krisenfestere und zukunftssichere EU vorzulegen.”
Mittwoch, 16:09 Uhr: Lauterbach will Informationen und Forschung zu Long Covid ausbauen
Für Menschen mit länger anhaltenden Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen sollen weitere Unterstützungsangebote kommen. Darauf zielt ein Long-Covid-Programm, das Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Mittwoch vorgestellte. Auf einem neuen Internetportal sollen Empfehlungen zur Behandlung, Informationen zum Stand der Wissenschaft und Hinweise auf spezialisierte Ärztinnen und Ärzte abrufbar sein. Für die Forschung mit Modellprojekten zur Versorgung und Behandlung von Betroffenen will das Ministerium von 2024 an 21 Millionen Euro als Förderung bereitstellen. Im Herbst plant Lauterbach einen “Runden Tisch” mit verschiedenen Akteuren.
Der SPD-Politiker sagte: “Für Menschen mit Long Covid ist die Pandemie leider noch nicht beendet.” Sie litten unter den Folgen, warteten auf Forschungsergebnisse, Therapien und gute Versorgung. Dafür gehe es auch darum, Expertinnen, Experten und Betroffene zusammenzubringen, um Ideen für eine bessere Versorgung zu entwickeln. “Die Long-Covid-Kranken erwarten zu Recht, dass wir uns um sie kümmern.”
Unter Long Covid versteht man Beschwerden, die jenseits einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten. Post Covid beschreibt das Krankheitsbild mehr als zwölf Wochen nach einer Corona-Infektion.
Neben der Forschungsförderung des Bundes ist laut Ministerium auch beim Gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken ein Forschungsschwerpunkt Long Covid veranlasst worden. Damit werde eine weitere Förderung von 20 Millionen Euro ermöglicht.
9.06 Uhr: Übernachtungszahlen im Mai höher als vor Corona
Im Mai haben erstmals in diesem Jahr wieder mehr Touristen in Deutschland übernachtet als im Vergleichsmonat des Vor-Corona-Jahres 2019. 47 Millionen Übernachtungen bedeuteten ein Plus von 5,8 Prozent gegenüber Mai 2019 und sogar von 9,2 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.
Vor allem Inländer nutzten die wieder gewonnene Freizügigkeit nach der endgültigen Überwindung der Corona-Pandemie. Mit 39,8 Millionen stieg ihre Übernachtungszahl um 8,2 Prozent im Vergleich zum Mai 2019. Gäste aus dem Ausland machten sich hingegen noch ein wenig rar mit 7,2 Millionen Übernachtungen, was einen Rückstand von noch 6,0 Prozent zum Vorkrisen-Niveau bedeutete.
Die Übernachtungszahlen waren in Folge der Pandemie und der verhängten Schutzmaßnahmen seit März 2020 zunächst stark zurückgegangen. Nach langer Aufholjagd hatte die Branche das Vorkrisen-Niveau zuletzt im August 2022 übertroffen. Erfasst werden Übernachtungen in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten.
Dienstag, 11. Juli, 8.30 Uhr: Homeoffice-Quote nach Pandemie kaum zurückgegangen
Die Arbeit im Homeoffice scheint für einen größeren Teil der Beschäftigten in Deutschland normal geworden zu sein. Auch nach dem Ende der Pandemie arbeiteten im vergangenen Jahr 24,2 Prozent aller Erwerbstätigen zumindest gelegentlich von zu Hause, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Jahr zuvor, als einschneidende Corona-Schutzmaßnahmen galten, waren es 24,9 Prozent.
Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit hat sich der Anteil der Menschen im Homeoffice nahezu verdoppelt. 2019 hatten diese Möglichkeit 12,8 Prozent genutzt.
Der Anteil der Heimarbeiter unterscheidet sich je nach Branche deutlich. So arbeiten drei von vier IT-Dienstleistern im heimischen Büro, und auch bei Versicherungen und Pensionskassen ist Homeoffice mit einem Anteil von 70,4 Prozent weit verbreitet. Nur sehr selten hatten Beschäftigte des Gesundheitswesens (6,6 Prozent), des Bau- und Ausbaugewerbes (7,8 Prozent) oder des Einzelhandels (8,3 Prozent) Gelegenheit, ihren Job in den eigenen vier Wänden zu erledigen.
12.34 Uhr: Mitteldeutsche Reiseanbieter erwarten viele Buchungen
Vor den Sommerferien vermelden Reiseanbieter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zahlreiche Buchungen. Die Corona-Pandemie hatte lange Zeit Reisen ins Ausland erschwert, was Urlaubsregionen in Mitteldeutschland beliebter machte. Viele Urlauber werden ersten Prognosen zufolge auch diesen Sommer dem inländischen Tourismus treu bleiben. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter Tourismusverbänden. Die Buchungslage in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt
Mittwoch, 5. Juli, 12.10 Uhr: Nach Corona: Theater spüren wieder Aufwind
Nach den Schließungen während der Corona-Pandemie geht es für die deutschsprachigen Theater wieder aufwärts. Die Zahl der Aufführungen und Besucher habe in der Spielzeit 2021/22 im Vergleich zur Vorsaison deutlich zugenommen, teilte der Deutsche Bühnenverein am Mittwoch in Köln mit. Demnach stieg die Besucherzahl auf 12,8 Millionen – rund 80 Prozent mehr als in der Corona-Saison 2020/21. Die Zahl der Aufführungen erhöhte sich um gut 70 Prozent auf fast 72 000. In der Spielzeit 2018/19 – vor Beginn der Pandemie – waren es 82.000 Aufführungen.
Für die aktuelle Werkstatistik des Bühnenvereins hatten 440 Theater aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Daten gemeldet.
Das beliebteste Musiktheater-Werk der abgelaufenen Spielzeit war das St. Pauli-Musical “Heiße Ecke” von Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth mit 316 Aufführungen, dicht gefolgt von der Mozart-Oper “Die Zauberflöte” (313 Aufführungen). Diese führt überdies ungebrochen die Liste mit den höchsten Inszenierungszahlen an.
Im Sprechtheater lag “Extrawurst” von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, eine Komödie über Integration und strukturellen Rassismus, mit 416 Aufführungen vorn. Auf dem zweiten Platz folgt “Gott” von Ferdinand von Schirach (216 Aufführungen).
19.44 Uhr: Ende des Corona-Notstands in Spanien – Keine Maskenpflicht mehr
Zwei Monate nach der Weltgesundheitsorganisation WHO hat auch Spanien den Corona-Gesundheitsnotstand für beendet erklärt. Der Ministerrat habe am Dienstag das Ende aller außerordentlichen Maßnahmen beschlossen, die zur Bewältigung der Pandemie vereinbart worden seien, teilte die Regierung in Madrid mit. Damit werde auch die noch in einigen Bereichen geltende Maskenpflicht abgeschafft, hieß es. Die Beschlüsse sollen schon bald nach Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten. Bereits Anfang Mai war der von der WHO ausgerufene internationale Corona-Gesundheitsnotstand zu Ende gegangen.
Mit der Entscheidung der linken Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez wird in ganz Spanien die Maskenpflicht in Apotheken, Gesundheitseinrichtungen und Altenheimen aufgehoben. Die Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes im öffentlichen Raum war in Spanien vor über drei Jahren, am 20. Mai 2020 beschlossen worden.