Das ist Dynamo Dresdens heimlicher Neuzugang

Das ist Dynamos heimlicher Neuzugang

Manuel Schäffler ist für die Startelf bei Dynamo Dresden maximal zweite Wahl. Doch in der Vorbereitung überrascht der Stürmer mit seiner Leistung viele Kritiker.

Dresden. Manuel Schäffler hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Doch so ein Testspiel wie am Sonntag in Prag vor 16.800 Zuschauern lässt auch den 34-Jährigen nicht kalt – auch, weil er beim 1:1 gegen den tschechischen Vizemeister Slavia Prag nach seiner Einwechslung in der 78. Minute Dynamos einzigen Treffer erzielt. „Es ist immer schön, ein Tor zu schießen – gerade vor dieser Kulisse. Dass wir am Ende des Trainingslagers noch einmal so ein Testspiel haben, ist außergewöhnlich“, sagt er.

Von Markus Anfang gibt es für diese Leistung ein Extra-Lob. „Die Aktionen, die er hatte, waren richtig gut. Er hat sich gut gewehrt und seinen Körper gut eingesetzt“, meint der SGD-Trainer. „Er war immer anspielbar, hat den Ball gehalten.“

Diese Worte überraschen durchaus. Vor einem Monat galt Schäffler noch als Verkaufskandidat. Dabei wurde der Drittliga-Torschützenkönig der Saison 2017/18 erst vor einem Jahr vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg verpflichtet. Doch der Stürmer blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. In 33 Partien gelangen ihm nur vier Treffer und drei Vorlagen. „Ich habe wenige Tore gemacht, richtig“, gibt Schäffler zu. „Aber ich habe auch nur wenig gespielt.“

Anfang: „Wenn Schäffler fit ist, kann er uns helfen“

Insgesamt brachte er es auf 987 Einsatzminuten und sieben Startelf-Nominierungen. „Wenn die Mannschaft so spielt wie in der Rückrunde, hast du wenig Argumente für dich“, erklärt Schäffler, der dennoch aller 144 Minuten an einem Tor beteiligt gewesen ist.

Auch deswegen lässt er sich von den Spekulationen um einen möglichen Abgang nicht beeinflussen. „Ich habe weder mit jemanden telefoniert, noch haben irgendwelche Gespräche stattgefunden“, sagt Schäffler deutlich. „Ich bin hierhergekommen, um die Ziele zu erreichen. Es gibt einen Zwei-Jahres-Plan und in diesem Plan bin ich weiterhin vorgesehen.“

Dynamos großes Ziel lautet Aufstieg. Dass Schäffler dafür noch behilflich sein kann, hat er in der bisherigen Vorbereitung unter Beweis gestellt – unter anderem mit seinen Treffern gegen Budissa Bautzen und Prag. „Wenn er fit ist, kann er uns helfen“, sagt Anfang. Schäffler, der mit seiner Erfahrung immer für einen Treffer gut ist, könnte zur Überraschung der Saison werden. Schäffler – ein heimlicher Neuzugang?

Schäffler hat in der Sommerpause abgenommen

Trotz allem ist der Routinier derzeit kein Kandidat für die Startelf. An Konkurrent Stefan Kutschke kommt er im Moment nur schwer vorbei und auch Neuzugang Robin Meißner, der auch auf der Außenbahn spielen kann, wurde bereits im Sturmzentrum getestet. Dennoch möchte es Schäffler noch einmal bei Dynamo wissen. „Wer mich kennt und meine Interviews kennt, weiß, dass ich etwas mit der Mannschaft erreichen möchte. Alleine erreiche ich gar nichts“, sagt er.

Dass Schäffler trotz seiner Reservistenrolle nicht nach einem Jahr aus Dresden fliehen möchte, zeigt auch seine neue Rückennummer. Anstatt der 33 wie in der vergangenen Spielzeit trägt er nun die 9 – die Rückennummer von Ex-Torjägern wie Ulf Kirsten. „Ich wurde gefragt, ob ich meine Nummer abgeben möchte. Ich wollte sie nur abgeben, wenn ich dafür die Nummer 9 kriege“, erklärt Schäffler, der in der Sommerpause vor allem im mentalen Bereich gearbeitet habe. „Es ist wichtig, den Kopf freizumachen“, sagt er.

Außerdem habe er mehr als ein Kilo abgenommen. „Ich habe an verschiedenen Stellschrauben gedreht und ein paar Sachen neu ausprobiert. Jetzt greife ich neu an und schaue, wie sehr es mich trägt.“