Elberadweg in Sachsen: Neue Pannenhilfe für Radfahrer

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Neue Pannenhilfe für Radfahrer am Elberadweg

Am Elberadweg in Sachsen gibt es jetzt Servicestationen zur Selbsthilfe für Radfahrer. Aufgestellt hat sie der Autoclub ADAC – unter anderem in Stadt Wehlen.

Neue Radservicestation in Stadt Wehlen. Thomas Kubin vom ADAC erklärt Ministerin Barbara Klepsch die Werkzeuge. Ein Flaschenöffner gehört dazu.
Neue Radservicestation in Stadt Wehlen. Thomas Kubin vom ADAC erklärt Ministerin Barbara Klepsch die Werkzeuge. Ein Flaschenöffner gehört dazu.
© Karl-Ludwig Oberthür

Wer an seinem Fahrrad unterwegs eine lockere Schraube festziehen muss oder Luft aufpumpen, der findet jetzt an sechs Servicestationen entlang des Elberadwegs in Sachsen das passende Werkzeug. Ausgestattet sind die gelben Säulen mit einer Fußluftpumpe inklusive Manometer, Reifenhebern, Maulschlüsseln, Schraubendrehern, einem Multitool mit verschiedenen Inbusschlüsseln und einem Speichenschlüssel.

Fast alles also, um kleinere Defekte unterwegs zu beheben. Nur einen Schlauch oder Flickzeug sollte man bei einem platten Reifen selbst dabeihaben. In der Sächsischen Schweiz stehen die gelben Servicestationen in Stadt Wehlen und in Königstein, elbabwärts in Diesbar-Seußlitz, Zeithain, Belgern und Dommitzsch, Radebeul soll noch folgen. Abseits der Elbe wurden Stationen in Bad Gottleuba-Berggießhübel und am Fichtelberg installiert, geplant ist außerdem Glauchau.

Aufgestellt hat diese Radservicestationen der Autoverein ADAC. Dieser wandle sich vom reinen Automobilclub hin zum Mobilititätsdienstleister, erklärte Klaus Klötzner, Vorsitzender des ADAC Sachsen am Montag zur offiziellen Einweihung der Servicestation in Stadt Wehlen. Im vergangenen Jahr hat der Club die Pannenhilfe für seine Mitglieder auch auf Fahrräder ausgeweitet. Ein Grund ist der Boom von E-Bikes. Die fänden immer weitere Verbreitung, die Reparaturen würden komplizierter.

Service für Radtouristen

Bei kleineren Defekten könnten nun die Servicestation helfen. Für die insgesamt zehn Stück in Sachsen hat der ADAC 30.000 Euro investiert. Sie seien ein wichtiges Puzzleteil für die touristische Infrastruktur, sagte ADAC-Tourismuspräsident Karlheinz Jungbeck. “Radwege gehören dazu.” Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU), die zur Einweihung in Stadt Wehlen vor Ort war, erklärte, dass der Aktivtourismus und das Radfahren für den Tourismus im Freistaat eine große Rolle spielen würden.

In Stadt Wehlen steht die gelbe Servicesäule auf der linken Elbseite im Ortsteil Pötzscha direkt am Elberadweg am Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. In den ersten Wochen seit der Installation sei die Servicestation von den Gästen schon gut angenommen worden, erklärte Bürgermeister Thomas Mathe (Unabhängige Liste). “Das wertet unseren Ort touristisch auf.” Auch auf Google Maps sind die Stationen gelistet. Durch den Standort direkt am Gerätehaus haben die Feuerwehrleute ein Auge darauf, sodass von den an Stahlseilen befestigten Werkzeugen möglichst nichts wegkommt.

In Bad Gottleuba-Berggießhübel wurde die Radservicestation am Marie Louise Stolln aufgestellt. Der Doppelkurort möchte Touristen damit einen zusätzlichen Service bieten, erklärte Bürgermeister Thomas Peters (CDU). Gleich in der Nähe hat die Stadt zudem eine Ladestation für E-Bikes eingerichtet. Für die Zukunft wünsche sich Bad Gottleuba-Berggießhübel einen durchgehenden Radweg mit Anschluss an den Elberadweg, zum Beispiel entlang des alten Bahndamms im Gottleubatal.

ADFC möchte bessere Radinfrastrukur

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt die zusätzlichen Radservicestationen. “Wir heißen alle Mitstreiter willkommen, die sich für das Radfahren einsetzen”, sagte Janine Häser vom ADFC Sachsen. Der ADFC baut zwar selbst keine solchen Selbsthilfestationen, für seine Mitglieder ist eine Pannenhilfe im öffentlichen Straßenverkehr aber ebenfalls inklusive. Politisch engagiert sich der ADFC im Gegensatz zum ADAC vor allem für eine bessere Radinfrastruktur, wie den Bau sicherer Radwege.

Entlang des Elberadwegs fehle es beispielsweise an Wasserstellen, an denen Radfahrer unkompliziert ihre Trinkflaschen mit Leitungswasser auffüllen können, erklärte Janine Häser. Der ADFC würde sich wünschen, dass neben der touristischen Vermarktung des Elberadwegs auch infrastrukturell mehr getan werde. Das allgemeine Ziel sei es, die Hemmschwelle für das Radfahren auch im Alltag zu senken.

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