Neustadt in Sachsen: Neustadt ist jetzt Hochschulstandort

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Neustadt ist jetzt Hochschulstandort

Beim ASB-Ortsverband Neustadt ist jetzt ein besonderes Lernzentrum angesiedelt. Was man dort studieren kann und welche Voraussetzungen es dafür braucht.


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Anja Hoffmann ist für die neue Außenstelle der Fachhochschule Dresden in Neustadt verantwortlich, welche in Kooperation mit dem ASB Ortsverband  entstanden ist.
Anja Hoffmann ist für die neue Außenstelle der Fachhochschule Dresden in Neustadt verantwortlich, welche in Kooperation mit dem ASB Ortsverband entstanden ist.
© Karl-Ludwig Oberthür

Das Wintersemester 2023/24 startet in Neustadt mit dem neuen Angebot für ein Studium im Pflege- und Gesundheitsmanagement, und zwar im neu gegründeten Hochschulpraxis- und Lernzentrum Neustadt. Vor Ort können Interessierte den international anerkannten Hochschulabschluss “Bachelor of Arts” erwerben und müssen dafür nicht bis nach Dresden fahren. Erste Anmeldungen gibt es. Initiiert wird das Angebot über den ASB-Ortsverband Neustadt und steht unter wissenschaftlicher Leitung der Fachhochschule Dresden. Im Interview verrät Anja Hoffmann vom ASB-Ortsverband Neustadt, welche Voraussetzungen Studierende mitbringen müssen.

Frau Hoffmann, an wen richtet sich das neue Angebot?

Wir wollen die Region im Bereich der wissenschaftlichen Weiterqualifizierung attraktiver machen. Deshalb wird man ab dem Wintersemester 2023/24 Pflege- und Gesundheitsmanagement in Neustadt studieren können. Gedacht ist es zum Beispiel für Menschen, die bereits im Berufsleben stehen und eine Ausbildung im Gesundheits- und Pflegebereich erfolgreich absolviert haben. Es könnte sozusagen ein Anschlussstudium werden. Abgeschlossen wird es mit dem Bachelor of Arts. Wer das Studium schafft, könnte dann unter anderem in einer Führungsposition eines Krankenhauses, eines Therapiezentrums oder einer Pflegeeinrichtung arbeiten. Das sind nur Beispiele. Aber für die Region ist es wichtig, da wir auch Nachwuchs in den Führungsetagen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen benötigen.

Worauf müssten sich Studierende einstellen?

Ich denke, das Studium dürfte sehr vielseitig sein. Es geht unter anderem darum, die Strukturen im Gesundheitswesen kennenzulernen, um betriebswirtschaftliche Führung und um Personalmanagement.

Das Studium erfolgt unter der wissenschaftlichen Leitung der Fachhochschule Dresden. Wie muss man sich dann ein Studium in Neustadt vorstellen?

Das, was wir hier in Neustadt aufbauen, heißt Hochschulpraxis- und Lernzentrum Neustadt. Dabei handelt es sich um ein berufsbegleitendes Studium im Gesundheits- und Pflegemanagement. Es geht über sechs Semester, also drei Jahre und ist ein hybrides Studium. Das bedeutet, dass es hauptsächlich digitale Lehrveranstaltungen gibt, und zwar immer freitags und sonnabends, meistens zweimal im Monat. Die Studierenden werden praktisch per Videoschalte in den Hörsaal an die Fachhochschule nach Dresden live zugeschaltet und können so an der Vorlesung teilnehmen. Damit ist auch ein reger Austausch mit den anderen Studierenden in Dresden möglich. Für diese Veranstaltungen haben wir Räume in der ASB-Geschäftsstelle wie auch im Seniorenpflegeheim Blumenfabrik in Neustadt. Perspektivisch sollen dann beim Bau einer neuen Rettungswache in Neustadt dort Schulungsräume entstehen. Wichtig zu wissen ist auch, dass in den sächsischen Ferien kein Unterricht stattfindet. Nur für die Prüfungsleistungen am Ende jedes Semesters müssen die Studierenden dann nach Dresden fahren.

Wer ist finanziell daran beteiligt?

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Kooperation mit der Fachhochschule Dresden ist ein Fördermittelprojekt, welches durch die Fachkräfteallianz des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge initiiert wurde. Die Studiengebühren für die Fachhochschule Dresden betragen monatlich 420 Euro. Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten für Stipendien. Wir können da, wenn gewünscht, gern beraten. Auch Studienkredite wären möglich, wenn die Kriterien erfüllt werden. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, dass die Fachhochschule die Gebühren um 50 Euro reduziert, wenn sich der Arbeitgeber des Studierenden bereit erklärt, die Hälfte der Gebühren zu übernehmen. Ich denke, dass einige Arbeitgeber daran interessiert sind, Mitarbeiter zu halten und zu unterstützen und vor allem jungen Leuten in der Region eine Chance zur Weiterentwicklung zu geben, gerade im Pflege- und Gesundheitsmanagement. Das ist eine Möglichkeit, um die Region mit zusätzlichen Bildungsangeboten attraktiver zu gestalten. In naher Zukunft wollen wir auch Angebote für Beschäftigte in Kindergärten anbieten. Denn auch dort braucht es Nachwuchs in den Führungsetagen.

Wann startet das Wintersemester und wo kann man sich anmelden?

Semesterstart ist im Oktober 2023. Wir haben uns jetzt daran orientiert, dass man sich bis zum 31. August anmelden sollte. Sollten dann noch freie Kapazitäten sein, wäre das sicherlich auch nach diesem Datum noch möglich. Da das Studium unter Leitung der Fachschule läuft, können sich Interessenten gleich dort anmelden. Sie können aber auch mit mir einen Termin vereinbaren. Ich kann dann beraten und weitervermitteln.

Die Fragen stellte Anja Weber.

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