Tag 508: In Saporischschja sollen Zivilisten bei einem Angriff getroffen worden sein. Kiews Bürgermeister Klitschko bitten die Deutschen um Ausdauer. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
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Ukraine: Wagner-Kämpfer in Belarus angekommen
3.42 Uhr: Kämpfer der Wagner-Gruppe sind nach Angaben ukrainischer und polnischer Behörden in Belarus eingetroffen. “Wagner ist in Belarus”, erklärte Andrij Demchenko, ein Sprecher der ukrainischen Grenzbehörde auf Telegram. “Es könnte sein, dass es im Moment mehrere hundert von ihnen gibt”, twitterte der stellvertretende Koordinator der polnischen Sonderdienste, Stanislaw Zaryn, über die Ankunft der Wagner-Kämpfer in Belarus. Polen erklärte bereits Anfang Juli, seine Grenze zu Belarus wegen möglicher Bedrohungen verstärken zu wollen.
Klitschko bittet die Deutschen um Ausdauer
2.55 Uhr: Der ehemalige Box-Weltmeister Wladimir Klitschko hat an die Deutschen appelliert, bei der Unterstützung der Ukraine nicht nachzulassen, auch wenn Russlands Angriffskrieg noch lange andauern sollte. “Wir wissen nicht, wie lange es dauern wird. Bitte unterstützen Sie uns, bitte nicht schwach werden”, sagte Klitschko in einem gemeinsamen Interview mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für die “Bild”-Zeitung, die “Welt” und “Politico”, aus dem die “Bild am Sonntag” zitiert. Ausdauer spiele in Kampf gegen die russischen Besatzer “die entscheidende Rolle”, sagte Klitschko.
Angeblich Zivilisten in Saporischschja beschossen
1.15 Uhr: Nach dem Beschuss eines Dorfes in Saporischschja im Süden der Ukraine sind nach Angaben des Leiters der ukrainischen Präsidialverwaltung drei Zivilisten verwundet worden. Wie Andrij Yermak, der Leiter der ukrainischen Präsidialverwaltung über die Messaging-App Telegram mitteilt, hätten russische Streitkräfte das Dorf Stepnohirske in der Region mit mehreren Raketenwerfern beschossen und ein Verwaltungsgebäude getroffen. Russland soll auch die Stadt Saporischschja beschossen haben, wobei dem Sekretär des Stadtrats zufolge mindestens 16 Gebäude getroffen und beschädigt worden sind.
Dagegen sagte Wladimir Rogow, ein von Russland eingesetzter Vertreter in den von Moskau kontrollierten Teilen von Saporischschja, nicht russische, sondern ukrainische Streitkräfte hätten eine Schule im Dorf Stulneve zerstört. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Baerbock: Wünschte, wir könnten mit Putin verhandeln
0.12 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sieht absehbar keine Grundlage für Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Ukraine. “Ich wünschte mir, dass wir verhandeln könnten. Aber derzeit geht es nicht (darum), was man sich wünscht, sondern derzeit geht es darum, der Realität ins Auge zu blicken”, sagte sie auf die Frage, ob man mit Putin verhandeln könne, in einem gemeinsamen Interview mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko für “Bild”, “Welt” und “Politico”.
Britischer Verteidigungsminister will Posten aufgeben
23.22 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace will nach Angaben der Zeitung “Sunday Times” in absehbarer Zeit sein Amt niederlegen. Er habe beschlossen, das Kabinett bei der nächsten Kabinettsumbildung zu verlassen, berichtete die Zeitung am Abend.
Die nächste Regierungsumbildung könnte demnach im September sein. Zudem werde er nicht mehr bei der nächsten Parlamentswahl antreten, die 2024 stattfinden soll.
“Ich kandidiere beim nächsten Mal nicht”, zitierte die Zeitung ihn. Dem Bericht zufolge schloss Wallace aber aus, vorzeitig als Abgeordneter abzutreten und damit eine Nachwahl in seinem Wahlkreis auszulösen. Wallace ist seit 2019 britischer Verteidigungsminister und hat auf dem Posten bereits drei Premierminister aus seiner konservativen Partei erlebt.
Putin besteht auf seine Bedingungen für Getreideabkommen
15.32 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei einem Telefonat auf fehlende Grundlagen für eine Verlängerung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer hingewiesen. Moskaus Forderungen nach einem Ende der Exportbeschränkungen für russische Lebensmittel und Dünger blieben weiter unerfüllt, teilte der Kreml am Samstag nach dem Gespräch in Moskau mit. Das Abkommen läuft an diesem Montag (17. Juli) aus. Möglich ist auch eine Aussetzung, bis Russland seine Bedingungen erfüllt sieht.