Riesa: Riesaer Heisenberg-Schüler auf der Spur der Bienen

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Riesaer Heisenberg-Schüler auf der Spur der Bienen

Im vergangenen Jahr ging es für die Schüler raus aufs Feld. Diesmal befassten sie sich mit der Frage, welche Lebensmittel es ohne Bienen gar nicht geben würde.


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Arbeitseinsatz am Supermarkt-Regal: Im Rewe-Markt wiesen die Schülerinnen der 6. Klasse darauf hin, wenn ein Produkt erst wegen der Bienen existierte.
Arbeitseinsatz am Supermarkt-Regal: Im Rewe-Markt wiesen die Schülerinnen der 6. Klasse darauf hin, wenn ein Produkt erst wegen der Bienen existierte.
© WHG/Peter Pfennig

Riesa. Unter dem Motto “Tischlein deck dich!” haben sich Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in der Woche vor den Sommerferien auf die Spur der Bienen begeben. Das Projekt ist eine Fortsetzung: Im vergangenen Jahr ging es gemeinsam mit der Bienenpädagogin Kerstin Richter raus aufs Feld, um die Tiere hautnah zu beobachten.

Diesmal starteten die Schüler mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem der Honig natürlich nicht fehlen durfte. “Vom Buffet wurden dann sukzessive die Lebensmittel entfernt, die es ohne das Zutun von bestäubenden Insekten wie Bienen nicht gäbe, sodass nicht viel mehr als Wurst- und Käsebrote übrig blieben”, erzählt Klassenlehrer Peter Pfennig. “Zu trinken gab es gar nichts, auch keinen Kaffee für die Erwachsenen.”

Danach ging es in die Stadt: Gemeinsam mit der Bienenpädagogin machten sich die Sechstklässler auf den Weg zum Rewe-Markt. Dort galt es, all diejenigen Lebensmittel zu identifizieren, die es ohne die Bestäubung der Blüten durch Wild- und Honigbienen nicht zu kaufen gäbe. Sie wurden mit farbigen Zetteln unter dem Preisschild markiert.

Keine Früchte ohne Insekten: 600 solcher Zettel verteilten die Schülerinnen und Schüler im Markt.
Keine Früchte ohne Insekten: 600 solcher Zettel verteilten die Schülerinnen und Schüler im Markt.
© WHG/Peter Pfennig

Praktische Lektion in Demokratie

Die 600 vorbereiteten Zettel waren in Rekordzeit angebracht, ohne annähernd alle Produkte gekennzeichnet zu haben. Viele Süßigkeiten, Gewürze, Gebäck oder Erfrischungsgetränke, aber auch Lebensmittel, die Gemüse enthalten, würde aus den Regalen verschwinden. “Um sich bei den Bienen revanchieren zu können, wurden am Ausgang von engagierten Schülern Tütchen mit einer regionalen Blühmischung an die Kunden verschenkt”, sagt der Klassenlehrer. Die Schilder blieben bis zum Abend hängen. Anschließend gab es noch eine Führung hinter die Kulissen des Supermarkts.

Zurück in der Schule bastelten die Schüler Samenbomben. Diese Kugeln aus Erde, Katzenstreu und Blumensamen können bei Bedarf auf Brachflächen geworfen werden, um diese zum Blühen zu bringen. Eine tolle Idee, sagte nachher Schülerin Danica: “Ich finde das mit den Samenbomben toll, weil man selbst was machen kann, um den Bienen zu helfen.” Andere Mitschüler waren erstaunt, wie viele Produkte es ohne Bienen gar nicht gäbe – und wie schnell 600 Zettel aufgebraucht waren.

Ein positives Fazit zog am Ende auch Klassenlehrer Peter Pfennig: “Nach den Sommerferien kommt bei den Schülern das Fach GRW neu hinzu. Da geht es dann ums menschliche Miteinander und darum, füreinander Verantwortung zu übernehmen. Der Aktionstag war eine Möglichkeit, den Kindern ganz praktisch vor Augen zu führen, wie Demokratie funktioniert. Dass man nämlich für seine Wertvorstellungen öffentlich eintritt und andere mitreißt. Und dass man mit so einer kleinen Aktion für einen guten Zweck ganz viel erreichen kann.” (SZ)

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